Sunday, March 6, 2016

Ein Tag. Ohne Garantie. Aber länger

8:30 der Wecker klingelt. Zum 5. Mal. Er glaubt immer noch, er könne mich mit seiner Geräuschkulisse beeindrucken, was ich durch einen gezielten Wurf desselbigen in Richtung Wand konterkariere. Kadöngel. Einschlag, wieder eine Kerbe mehr in der gegenüberliegenden Schlafzimmerwand. Kurze Zeit später ein weiterer Aufschlag. Etwas dumpfer. Gleiche Wand. Mein Wohnungsnachbar bedankt sich bei mir und seinem Wecker für das vorzeitige Erwachen. Aufstehen, aber langsam. Das öffnen des Rolladens deckt auf, dass es draußen nicht nur Tag, sondern schon geradezu obszön sonnig ist. Nicht ganz meine Stimmung aber gut. Man kann nicht alles haben, und sich mit dem Wetter anzulegen gehört eher zu den wenig erfolgreichen Aktivitäten. Das mussten selbst ein paar Wetterfrösche mit deren Prognosen bereits erfahren. Ich weiß nicht mehr ganz genau, was ich gestern getrieben habe, aber der Geschmack im Mund lässt mich vermuten, es muss etwas mit Torf, Haaren und irgendwelchen mehr oder minder brennenden Flüssigkeiten zu tun gehabt haben. Scheinbar fand Rüdigers Party entweder in einem Gartencenter oder in einem Tierheim statt. Bad, ich sollte ins Bad. Zumindest mein Mundbiotop sollte wieder in einem eher normalen Aggregatzustand überführt werden. Als ich die Zahnpasta auf die Zahnbürste pressen will, stelle ich fest, Handcreme. Hmm. Nicht ganz, was ich mir jetzt auf meine Zähne platzieren möchte. Ich suche nach der Zahnpastatube, finde sie schliesslich auch. Im Mülleimer. Leer. Nicht dieses Leer, mit dem man sich noch einen halben Monat die Zähne putzen kann weil die Spackos aus der Produktentwicklung die Tube so kontruiert haben, dass jeder normale Mensch maximal die Hälfte des Inhalts herauspressen kann. Nein. Leer im Sinne von aufgeschnitten, abgekärchert, abgeleckt. Leer eben. Alternativen. Ich brauche Alternativen. Die Handcreme hat mich schon vor längerer Zeit eines Morgens nach einer sagen wir mal, ausgiebigen Feier in den eigenen R [...]

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