Wir sind entsetzt über hasserfüllte Fratzen vor Bussen mit verängstigten Flüchtlingen. Wir echauffieren uns über Schiessbefehlskonzepte wirrer Politikerversuche. Wir sind verärgert über die deutschen Waffenexporte ins Ausland. "Alle Menschen sind gleich." rufen wir unserem Luigi oder Panagiotis zu, während wir uns über unserer Pizza oder unserem Souflaki über die Weltpolitik auslassen. Oh wie scheinheilig sind wir doch alle. Denn gleichzeitig sind es wir, die plötzlich besorgt sind, wenn vor UNSERER Tür ein Flüchtlingsheim, ein Windpark, ein Solarpark eröffnet wird. Ja natürlich finden wir das gut. Aber nicht gerade hier. Und so fahren wir, besorgte Bürger, die wir plötzlich geworden sind, mit einem mit Plakaten und Bannern vollgeladenen SUV oder Oberklasseprotzgefährt zu eben jenen Modifikationen unserer heilen Welt, und wünschen sie überall hin, nur nicht zu uns. Klar, als im Fernsehen die Bilder aus Syrien in unsere Wohnzimmer drängten, da war sicher in vielen Haushalten Mitgefühl, Sorge, der Wunsch zu helfen. Aber wenn es dann wirklich zum Äußersten kommt, zu aktiver Hilfe weil unsere Waffenlieferungen zu diesem Drama mit beigetragen haben, dann sind wir plötzlich sehr kleinlaut, haben Angst vor dem Fremden, das wir nur wenige Generationen zurück in der Geschichte oft selbst waren (ich für meinen Teil habe zur Hälfte ungarisches Blut in meinen Adern) Ja, wir sollten die Rüstungsfabriken schließen. Bis diese mit Arbeitsplatzverlust und wirtschaftlichen Einbußen drohen. Überhaupt. Alles, was wir an unwürdigem, schädlichem, unnützen, verwerflichen in der Wirtschaft weiter am Leben halten, tut dies vor allem, weil man mit der Keule der Arbeitslosigkeit, des Verlusts unseres Status Quo drohen kann und wird. Hartz IV ist das Damoklesschwert, das uns alle zu gefügigen Arbeiterbienen macht, die sehr schnell den Mund halten, wenn einer aus der führenden, wenn auch nicht zwangsweise intelligenten Kaste das Stichwo [...]
Stéphane Graber: LXC/LXCFS/Incus 6.0.3 LTS release
11 hours ago
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