Drei kurze Geschichten, die in der Reha für eine Gruppenaktion entstanden sind. Viel Spaß damit: Der Mann und sein Schatten Der Mann spürte die Blicke in seinem Rücken. Wenn er arbeitete, wenn er schlief, wenn er liebte und traurig war. Immer spürte er die Blicke. Sie fragten, sie durchbohrten und sie behinderten ihn. Aber so sehr er sich anstrengte noch besser zu werden, die Blicke waren immer da. Sie verfolgten ihn wie sein Schatten. Und wie sein Schatten verfinsterten Sie seine Welt. Er besuchte Ärzte und Psychologen, Heiler und Scharlatane, niemand konnte den Schatten auf seiner Welt beseitigen. Als der Mann schon aufgeben wollte, traf er einen kleinen Jungen, der fröhlich auf dem Dorfplatz spielte. Der Junge hüpfte wild hin und her, schien etwas zu verfolgen und verfolgt zu werden. Aber der Junge freute sich, juchzte und lachte. "Was machst du da?", fragte der Mann. "Ich spiele fangen." erklärte der Junge. "Aber es ist doch niemand da, den du fangen könntest." "Aber natürlich ist da jemand, mein Schatten." Der Mann lachte auf: "Den wirst du doch nie erreichen können. Niemand kann seinen Schatten fangen.." "Das sagt ihr Erwachsenen immer, weil ihr keine Fantasie und keinen Mut mehr habt. Stell dich dort drüben hin und schau genau, was ich mache." Damit machte der Junge einen großen Satz und plötzlich, für den Bruchteil einer Sekunde schien er tatsächlich über seinen Schatten zu springen. "Siehst du. Es kommt immer nur darauf an, wie du es betrachtest. Ihr Erwachsenen seid so voller Misstrauen, Furcht und Kritik. Versuch du es doch auch mal, ohne nachzudenken, ohne deine Sorgen in den Sprung zu legen." Der Mann lachte, tat es dem Jungen gleich und so hüpften sie immer wieder, fingen ihre Schatten, jagten nach Ihnen und sprangen über sie. Und an diesem Abend, alleine Zuhause in seinem Zimmer spürte der Mann die Blicke nicht mehr. Sein Schatten war weg, er spürte Mut und Zuversicht und er hörte das fr� [...]
Tuesday, November 10, 2015
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