Morgen fahre ich nach hause. Dann liegen 25 Wochen in der Psychiatrie und nochmal knapp 5 Monate Wartezeit auf die Reha hinter mir. Ich habe meine Depression immer noch. Insofern muss ich die, die erwarten, ich komme topfit nach hause enttäuschen. Aber ich habe Mittel an die Hand bekommen, Strategien, wie ich besser mit meinen depressiven Phasen umgehen kann. Ich habe auch jetzt noch gelegentlich Suizidgedanken. Aber weit entfernt von den dunklen, sehr realen Phantasien Anfang des Jahres. Und ich habe denen verziehen, die mich so weit führten. Denn Hass oder Wut bringen letztlich mich nicht weiter und würden von den anderen nicht verstanden. Ich habe wieder Seiten an mir entdeckt, die ich über Jahrzehnte begraben hatte. Meine Liebe zur Kunst. Meine Freude am kreativen Schreiben. Sinn für die Familie statt nur fürs berufliche Funktionieren. Wer mir jetzt mit Kultur der Spitzenleistung kommt, dem kann ich nur milde lächelnd abwinken. Das würde nämlich eigentlich nur heißen, mich wieder kaputt machen, irgendwann wieder da landen, wo ich Anfang des Jahres war. Ich fühle mich stabil, kenne mein Macken und Talente, habe an meiner Hochsensibilität auch wieder ein paar schöne Aspekte erkannt und werde mich hoffentlich nicht mehr so schnell nach den Wünschen derer verbiegen, die nicht mich sehen, sondern was sie durch mich gewinnen können. Ich bin nicht geheilt, dieser Anspruch wäre zu weitgegriffen und von der Psychiatrie zu viel erwartet. Aber ich habe mich besser kennengelernt denn je. Und dieses neue Wissen werde ich anwenden. Damit ich nie wieder auf einer Treppe sitze mit Rasierklingen und Schlaftabletten. NIE WIEDER! Oder um es mit einem Tweet zu sagen, den ich während meiner Therapie abgesetzt habe: Das Leben ist wie ein Roman, für dessen Happy End man selbst verantwortlich ist.
Stéphane Graber: LXC/LXCFS/Incus 6.0.3 LTS release
11 hours ago
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