[caption id="attachment_1399" align="alignleft" width="179" caption="Während andere noch über Energiesparlampen schimpfen, geht dem Querdenker eine LED auf ;)"][/caption] Was heißt eigentlich Querdenker. Nachdem in der Facebook Gruppe zur Arbeitswelt der Zukunft eine heiße Diskussion über Sinn und Unsinn des Querdenkens gestartet ist, wollte ich für mich den Begriff jetzt doch mal definieren. Achtung: Das ist eine rein subjektive Definition dessen, was ICH unter einem guten Querdenker verstehe: 1)Er hinterfragt Prozesse auf ihre Sinnhaftigkeit Nur, weil etwas schon immer so gemacht wurde, muss es nicht richtig sein. Querdenken heißt, Handlungsweisen immer wieder auf den Prüfstand stellen, ob sie in der gegebenen Situation noch sinnhaft und nützlich sind. 2) Er hinterfragt auch Neuerungen Querdenken heißt NICHT, ständig neue Konzepte zu entwickeln, neue Ideen zu produzieren. Querdenken kann auch heißen zu hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll ist, etwas zu erneuern. Nicht immer ist Veränderung das Optimum. Ein Querdenker will nicht um des Erneuerns Willen erneuern. 3) Ein Querdenker weiß, dass er nicht alles weiß, aber er kennt die Quellen Wenn ein Querdenker vor ein Problem gestellt wird, das er nicht selbst lösen kann, hat er ein Netzwerk aus Experten, Quellen, Ressourcen die er anzapfen kann, bzw. denen er ggf. auch das Problem oder die Aufgabe vermitteln kann. Dabei schränkt er nicht auf ein Gebiet ein sondern sucht ggf. auch in anderen Themenfeldern nach einer Lösung. 4) Ein Querdenker liebt Kritik Es ist eher Anregung für einen guten Querdenker, wenn seine Idee hinterfragt wird, oder man sie zerpflückt. Denn dann lernt er, dass entweder seine Konzepte falsch, nicht ganz ausgegoren oder schlicht zu komplex waren. Querdenker bestehen nicht darauf, recht zu haben, sie wissen oft auch, wann sie den Mund halten müssen. Aber sie wissen auch, wer in welcher Frage der richtige ist (siehe Punkt 2) 5) Querdenker denken nicht mit Tunnelblick Ein guter Querdenker sucht Inspiration in vielen Gebieten. Er ist nicht nur Informatiker, Referent, Autor sondern letztlich Erfahrugnssammler mit dem Hintergedanken, daß jede Erfahrung, jedes neue Wissen irgendwann sinnvoll sein kann. 6) Ein Querdenker hinterfragt nur dann Hierarchien, wenn das notwendig ist Optimalerweise nutzt ein Querdenker bestehende Hierarchien um Verbündete zu finden, eine Lobby aufzubauen oder denjenigen zu aktivieren, der in der spezifischen Problemstellung der richtige ist. 7) Ein Querdenker ist tolerant Quer zu denken heißt stehts auch andere Meinungen anzuhören, zu akzeptieren und zuzugeben, wenn man unrecht hat. Der Status Quo bedeutet, sich nicht mehr zu entwickeln. 8) Ein Querdenker ist ein soziales Wesen. Da ein Querdenker weiß, dass er nicht alles weiß und nicht alles kann, sucht er sich Netzwerke aus Gleichgesinnten, mit denen er in beständigem Austausch steht. Insofern sind die sozialen Netze der ideale Nährboden für eine Vernetzung mit Inspiratoren, anderen Querdenkern oder Unterstützern 9) Ein Querdenker ist niemals Einzelkämpfer Einzelkämpfertum bedeutet Isolation und das ist gerade für neue Ideen tödlich, die ja erst dann einen guten Nährboden finden, wenn sie auch von einer grossen Gruppe von Menschen als eine gute Strategie empfunden werden. 10) Querdenker sind anstrengend Das ist Fakt. Denn sie hinterfragen, sie akzeptieren kein "Das ist nun mal so" und kein "das haben wir schon immer so gemacht". Sie spielen auch mal den Advocatus Diaboli, haben den Kunden im Blick, wo sie nur ans Produkt denken sollten, fragen auch mal "warum muss das geändert werden" wenn ihnen die Sinnhaftigkeit des ganzen nicht ersichtlich ist. Aber sie bieten auch Alternativen an. Denn sie hören nicht beim Kritisieren auf, sie bieten auch immer eine eigene Lösung an oder kennen jemanden, der in einem Kontext weiterhelfen kann. Sie kritisieren zwar gerne, aber konstruktiv. Das ist meine Sicht auf einen guten Querdenker. Ich würde mich über Kommentare, Ergänzungen, Kritik sehr freuen.
Stéphane Graber: LXC/LXCFS/Incus 6.0.3 LTS release
11 hours ago
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