Thursday, September 15, 2016

Depression und Familie. Belastung und Chance

Ich bin nicht alleine mit meiner Depression. Meine Frau, meine Kinder. Sie haben es miterlebt, miterleben müssen. Wer Angehöriger eines depressiven Menschen ist, kennt das Gefühl der Hilflosigkeit. Man liebt die Person, aber sie verschwindet immer häufiger im Nebel depressiven Denkens. Dann ist da ein anderer Mensch, traurig, motivations- und freudlos. Und früher oder später beginnt man als Partner anzunehmen, man trage ein Mitschuld. Die Krankheit hat aber nur einer. Mit den Auswirkungen müssen alle leben. So ist Depression oft auch ein Zerreißprobe für die Beziehung. Auch ich hatte Ängste, meine Familie an mein zickiges, nachtragendes, divaeskes Einhorn Depression zu verlieren. Und fast wäre es geschehen, hätte ich nicht eine Frau geheiratet, die so sensibel, so feinfühlig, so hartnäckig und so liebend ist, dass sie mir sogar aus einer Intuition heraus wortwörtlich mein Leben gerettet hat, in dem sie meinen hoffentlich einzigen ernsthaften Suizidversuch vereitelt hat. Damit hat sie mich zurück gebracht, zurück ins Leben und zu dem Schritt, nachzusehen, wo ich falsch abgebogen bin. Wo mein Leben eine falsche Wendung nahm und mich schlussendlich beinahe in den Tod stürzen wollte. Meine Frau hatte Zeiten, da ging sie davon aus, sie habe etwas falsch gemacht, würde sie nur dies oder wetterdas verändern, würde alles gut. FALSCH. Wirkliche Änderung kann nur vom depressiven Menschen selbst kommen. Das Umfeld sollte sich, sobald das eigene Leben, die eigene Zufriedenheit darunter leidet, externe Hilfe holen. Sollte der Partner bereit dazu sein, kann dies auch eine Familientherapie sein, aber auf jeden Fall ist es wichtig, eine realistische Sicht auf die Dinge zu behalten. Der Mensch ist an Depression erkrankt, er ist nicht die Krankheit. Und vieles vom Verhalten, dass der Famil [...]

Monday, September 5, 2016

Fundstück der Woche: "Heal the World" Cover der besonderen Art

Ich verrate hier mal nicht mehr. Ansehen. Ggf. unter Zuhilfenahme von Taschentüchern. Ich finds genial! und die Outtakes zeigen auch, dass da viel Spass dabei war. und hey AfD Anhänger, ich hoffe ihr erstickt an so viel gutem Willen, internationalem Zusammenhalt und Toleranz.

Sunday, September 4, 2016

Der SCIO Molekular Scanner. Unboxing und erster Test

Vor ein paar Tagen war er endlich da. Der SCIO Molekular Scanner von Consumer Physics. Eines der Kickstarter Projekte, die auch liefern und das Ergebnis meiner Unterstützung erreichte mich diese Woche. Anstelle einer langatmigen Beschreibung habe ich zur Abwechslung mal wieder zwei Videos gedreht. Das erste ist das Unboxing des Scanners und des Zubehörs.   Das zweite zeigt ein paar erste Scans und wie das Gerät an sich funktioniert. Viel Spass

Saturday, August 20, 2016

Mein Samsung Galaxy S7 Edge. Erfahrungen, Tipps und Tricks

Nachdem ich in letzter Zeit eher über meine Krankheit oder mein Buchprojekt berichtet hatte, jetzt mal wieder einer der Artikel, deretwegen das Blog eigentlich entstanden ist. Seit über 3 Monaten ist mein Daily Driver das Samsung Galaxy S7 Edge. Wer mich kennt, wird sich jetzt wundern, warum es nicht das Note7 wird. Zwei Gründe. Zum einen die bessere Akkulaufzeit, die jetzt nicht so intensiv ins Gewicht fällt, für mich aber immer noch ein relevanter Faktor ist. Zum anderen meine Erfahrungen mit meinem persönlichen  Nutzungsverhalten bei den bisherigen Note Devices, die ich besessen habe. [caption id="attachment_34129" align="alignleft" width="300"]Tough Case von der Seite Man sieht sehr deutlich, dass wegen der abgerundeten Kanten das Case nicht alles Kanten schützen kann. Hier ist eine etwas stabilere Folie angeraten[/caption] Ja, zu Beginn fand ich die  Note und insbesondere Note Stift spezifischen Feature toll, hab sie auch hin und wieder genutzt. Das hielt aber jedes Mal maximal 2-3 Wochen an. Danach blieb der Stift in seinem Fach und auch die "speziellen" Features habe ich kaum mehr genutzt. Um wirklich gut Notizen machen zu können, ist selbst der Bildschirm eines Note7 noch zu klein, gerade bei meiner Sauklaue. Zudem dauerte mir die Umsetzung von schnellen Notizen in Druckschrift dann doch immer zu lang. Da war ich mit dem Tippen auf der virtuellen Tastatur wesentlich schneller. Als also das S7 Edge auf den Markt kam, und die Specs eigentlich eher an ein etwas geschrumpftes Note ohne Stift denken ließen, war mein Beschluß gefasst. Weg vom Stift, hin zu einem reinen Touchscreen Smartphone. Und ich habe es nicht nur nicht bereut, ich bin auch nach einigen Monaten noch schwer begeistert. Die Größe ist ideal, die Schnelligkeit herausragend und auch in der Handhabung liegt [...]

Wednesday, August 17, 2016

Verschont mich mit eurem Digital Detox

Die Idee an sich alleine schon ist genauso dumm, wie all die anderen "Detox" Ideen, die nachweislich nur denen helfen, die sie verkaufen.  Urlaubszeit. Lass dein Smartphone/Notebook/Tablet doch daheim. Warum?  Um mir das Leben schwer zu machen? Gerade im Urlaub hilft mir das Smartphone, Dinge einfacher zu machen. Navigation, gute Restaurants, Übersetzungen, die Kamera und der MP3 Player. Soll ich das alles extra mitnehmen? Macht ihr das ruhig. Und erst die Bücher. Aber es gibt sie jedes Jahr, die Klugscheisser, die wieder von der bösen digitalen Technik salbardern, die sie offensichtlich schlicht nicht beherrschen. Mein Smartphone ist genau dafür da, damit ich NICHT immer erreichbar bin. Wer meint, er müsse jeden Telefonanruf beantworten, jeden Tweet, jede SMS, der hat mit Verlaub ein ganz anderes Problem. Denn das ist kein Problem des Smartphones, sondern des Nutzers, der sich offensichtlich zu wichtig nimmt. Aber ihr hört ja lieber auf die digital dementen Cyberkranken, die aus eurer Leichtgläubigkeit mit immer neuen Büchern voller Halbwahrheiten oder schlichter Lügen ihr Geld an euch verdienen, obwohl die Fachwelt längst über sie lacht. Leute, kommt mal runter. Das Smartphone ist ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug bedarf es einiger Übung, um richtig damit umzugehen. Die erlangt man aber nicht, indem man meint, man müsse es so oft es geht daheim lassen, das konterkariert nämlich die Idee eines Smartphones. Und wenn wir nicht endlich anfangen, in Schulen Medienkompetenz zu lehren, werden wir auch weiterhin technophobe Panikmacher haben, die ohne dass sie wirklich wissen, wovon sie reden Ängste schüren, statt die Zukunft bauen zu helfen. Mein Smartphone ist im Urlaub dabei. Und ich würde euch auch dringend dazu raten. Wenn ihr es denn wirklich bedienen könnt. Oh, und wenn ihr dennoch ein Digital Detox machen wollt, gut. Dann ign [...]

Friday, August 12, 2016

Horrorlehrer von Vorgestern senden Rauchzeichen

Der Spiegel, mittlerweile für mich die BILD Zeitung als Zeitschrift lässt einen Lehrer über die bösen Smartphones herziehen und den Untergang der Bildung herbeisalbadern. Ein typisches Phänomen des Technophobdeutschen, der am liebsten noch mit der Dampflok ins Büro fahren würde, wo er dann 10 Stunden arbeiten muss, an einer Schreibmaschine. Wie, nein? Keine Dampflok? Hallo, aufwachen bitte, solche Lehrer, die einer Vergangenheit nachtrauern, die es in der erinnerten Schönheit nie gab, solche Lehrer schaden meinem Kind. Denn sie bereiten nicht auf die Gegenwart vor, sondern auf eine Vergangenheit, die nicht mehr wieder kommt. Sie versäumen es, einen intelligenten Umgang mit neuen Medien zu lehren, zu denen eben auch das Smartphone gehört. Meine Kinder haben Smartphones und Computer, weil ich mir der Verantwortung bewußt bin, eben nicht wegzuschließen sondern aufzuklären. Gerade heute, in einer Gesellschaft, die immer digitaler wird, und das vor allem, weil es das berufliche Umfeld, die Unternehmen so wollen halte ich es für fatal, eben diese Themen auszublenden. Wobei, auch meine Lehrer waren zum Teil ewig gestrig. Das nötige Wissen für das echte  Leben hab ich mir damals jenseits der verbohrten Schule geholt. Und das ist, oh Schreck schon über 30 Jahre her. Und ein Großteil diesen Wissens war schon damals Computerwissen. Immerhin bin ich auf der Straße gelandet. Ne, Moment. Ich hab studiert und bin Informatiker und Autor geworden. Gestern noch habe ich "Club der toten Dichter" gesehen. Die dortigen Lehrer, mit Ausnahme von Mr. Keating alias RobinWilliams verkörpern genau das, was wir immer wiedergekäut kriegen. Und was dann noch von"Wissenschaftlern" wie Dr. Spitzer mit teils falschen, teils halbwahren Aussagen bekräftigt wird, und mit gefilterten Studien untermauert. Solche Gegner verdummen uns. Nicht di [...]

Wednesday, August 10, 2016

Warum ich nicht mehr leben wollte

Triggerwarnung: Solltest du dich im Moment emotional nicht stabil fühlen, ließ diesen folgenden Text bitte nicht, sondern hol dir Hilfe. Versprich es mir. sonne Ja, ich wollte Suizid begehen. Ich habe es tatsächlich real versucht. Gott sei Dank ging das schief, wobei ich unglaublich viel Glück hatte, im Nachhinein betrachtet. Aber warum tut man so etwas überhaupt, ist die Frage, die ich am häufigsten zu hören bekomme. Warst du den irre? Nein, war ich nicht. Vielmehr so klar im Kopf, so erschreckend sicher, dass ich im Nachhinein noch immer erschrecke, wenn ich an jenen Tag, den 5. Februar denke. Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe. Ich bin sogar entsetzt über die Angst, die ich ausgelöst habe. Aber in diesem Moment, als alles damals begann, war mir nur eines klar. Man hatte mir mein Leben weggenommen. Und das, was jetzt drohen würde, das wollte ich nicht, konnte ich nicht ertragen. Ich wollte nicht sterben. Aber dieses Leben wollte ich auch nicht mehr und es gab in diesem Moment keinen Ausweg mehr, keine Alternative. Mein Leben war am Ende. Es war nicht ohne Fremdbeteiligung aber ich will niemandem Vorwürfe machen. Man hätte manches nicht sagen, manche Regel nicht mir aufbürden sollen. Aber im nachhinein ist man immer klüger. Man hat mich nicht verängstigt, ich wurde in pure, blanke Panik versetzt. Eines wusste ich in diesem schrecklichen, panischen, vor Angst starren Moment. Ich bin eine Last. Für alle, insbesondere für meine Familie. Klar, es würde Trauer geben, aber dann würde es weiter gehen. Erst durch den Verlust eines wirklich guten Freundes, Johannes Korten ist mir vor Augen geführt worden, dass dann nichts besser wird. Es gibt immer Menschen, denen man fehlt, deren Leben danach nie wieder ganz heil wird. Ich werde hier kein Wort über das Wie und das [...]

Sunday, August 7, 2016

Die Medien. Großmeister der Stigmatisierung

Großeinsatz in Saarbrücken, man vermutet einen Bewaffneten. Stellt sich heraus, der Mann, der dummerweise psychisch krank ist (welche psychische Krankheit erfährt man natürlich zuerst nicht, nur dass er so einer von diesen Irren sei) ist nur EINGESCHLAFEN und hat deshalb nicht gehört, als Mitangestellte ins Gebäude wollten. Die Nachrichten klingen natürlich gleich nach wahnsinnig, psychisch völlig irre und gefährlich. Und bewaffnet. Man weiß zwar nichts genaues, vermutet aber fröhlich rum, versetzt die Öffentlichkeit in Panik und bekommt Leser, Zuschauer, Klickzahlen. Ich finde das ist BILD Niveau, das leider auch von den öffentlich rechtlichen gelebt wird. Statt abzuwarten, bis es gesicherte Erkenntnisse gibt, wird jede noch so hirnrissige Vermutung gleich aufgebauscht und breitgetreten. Und später lädt man sich eine Diskussionsrunde ein, die sich in ihrer Weltsicht oft seltsam einig ist, und stigmatisiert fröhlich weiter. Statt einmal Betroffen einzuladen und ein differenzierteres Bild zu zeichnen, werden Klischees bedient, die einfach, erklärbar und meist falsch sind. Und dann soll man den klassischen Medien noch trauen, sie konsumieren. Ne danke, ich will Fakten, keine Panikmache.

Saturday, August 6, 2016

Meine Depression und ich. Ein Nicht-Angriffspakt

Mittlerweile sind schon nahezu 1 1/2 Jahre vergangen seit meinem Suizidversuch. Seit dem finalen Einbruch der Depression in mein Leben. Das letzte Jahr war geprägt von Klinikaufenthalten und Selbstzweifeln, von wundervollen Begegnungen und tiefschwarzen, einsamen Tagen. Anfang diesen Jahres dann der erste Versuch, wieder ins Arbeitsleben einzusteigen, motiviert begonnen, gnadenlos gescheitert. Weil ich annahm, ich sei völlig gesund. Weil ich auch annahm, mein Umfeld wisse um die Trigger, um das, was an jenem 5. Februar 2015 wirklich mit mir passierte. Völlig falsch, niemand ahnte auch nur das geringste. Also alles wieder auf Los, neues Spiel, neues Glück. Erneut die Klinik, diesmal nur temporär. Ein zweiter Anlauf, dieses Mal nicht 6 Wochen sondern ganze 12. Behutsam, vorantastend, immer darüber klar, ich bin NICHT gesund, ich habe nur mehr Mittel, meinen Dämon Depression und den wie sich herausstellte viel bedeutsameren Dämon generelle Angststörung im Griff zu behalten. Unterstützung erfuhr ich oft aus Quellen, an die ich nie gedacht hätte. Meine Twitter Follower haben mir so unendlich viel gegeben, geholfen, Zuneigung und Verständnis gezeigt. In meinem privaten Umfeld outeten sich wegen meines offenen Umgangs mit meiner Erkrankung immer mehr Menschen. Die re:publica schliesslich war der Höhepunkt. Eine Session über Depression und Social Media. Viele Menschen, die mir die Hand geben wollten, sich für meine Aufklärungsarbeit bedankten, die mir doch eigentlich nichts weiter als inneres Bedürfnis und Teil meiner Heilung ist. Gespräche auf Augenhöhe, beiderseitige Offenheit. Die re:publica war für mich ein ungeheurer Motivator, offen und ehrlich über meine Geschichte zu kommunizieren, jenseits all der dummen Sprüche "ob der Herr Hauck schon stabil genug ist" oder "Wir müssen den Herrn Hauck schützen". Einen SCHEISS müsst ihr, ich habe depressive Episoden. Ich bin nicht entmündigt! Und das zweite Projekt, mein Buch über mich und meine Zei [...]

Monday, July 25, 2016

Johannes

Frankfurt. Ein Barcamp einer Bankengruppe. Und Johannes stach mir sofort in die Augen. Er war wie ein Leuchten, voller Energie, voller Dynamik. Wir präsentierten beide Themen rund um Social Media und erkannten schnell, dass wir gleich ticken. Nicht nur was unsere Affinität zum Netz anging, die damals niemand teilte und die wohl heute den meisten noch in der Intensität abgeht, die für Johannes typisch war. Auch unsere Sicht auf die Welt war so ähnlich, das wir uns stundenlang verquatschen konnten. Johannes war ein Mensch voller sprühender Ideen. Die er vermutlich auch als Tarnung seines brüchigen, traurigen Inneren nutzte. Aber damals hatte ich ja keine Ahnung, wie es um ihn Stand, ich wusste ja selbst nicht, was mich noch mit ihm verbünden sollte. Als sein Freund Kai schwer erkrankte und die Familie in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten drohte, startete Johannes #einbuchfuerkai, das ein ungeahnter Erfolg werden sollte. Wieder so eine typische "Johannes" Idee. Nutze was dir geboten ist, um Gutes zu wirken. Überhaupt, Johannes war einer der wenigen Menschen, dem ich immer abgekauft habe, dass es ihm um mehr als Reichweite, mehr als beruflichen Erfolg geht. Was letztlich zu seinem finalen Schritt geführt hat, ich weiß es nicht. Aber auch mein eigener Versuch ist mir ein Rätsel. Wir sollten nicht spekulieren, niemand hat in ihn geblickt und ich weiß, wie dunkel es dort werden kann. Nur was für Konsequenzen sich daraus ergeben, das schreibt der individuelle Lebensweg. Dass seine Familie trauert, dass es Fragen gibt, es ist unumgänglich. Aber es wird keine Antworten geben, denn die hat Johannes mitgenommen. Was uns bleibt ist, seine Ideale, seine Projekte fortzuführen. Denn er wollte das Netz zu einem guten Ort machen. Die Anteilnahme heute Morgen, die vielen Wünsche und Initiativen, um Johannes doch noch lebend zu finden und vor allem #wirfuerhannes. Ein gutes Netz. So stelle ich es mir vor. Und es gibt Anzeichen, dass Johannes Vermächtnis n [...]